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Engagement

Das Schlafsackprojekt

Noch vor wenigen Jahren kam es immer wieder vor, dass Kinder am Plötzlichen Kindstod verstarben – ohne Warnung, ohne erkennbare Ursache. Innerhalb seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Dr. Jeßberger mit diesem Thema. Seit Jahren sind die Faktoren bekannt, die dazu beitragen können, dass weniger Kinder daran sterben. Doch wie lässt sich dafür sorgen, dass auch in Hamm möglichst wenige Kinder betroffen sind?

Diese Frage beschäftigte Dr. Jeßberger und mehrere seiner Kollegen. Deshalb initiierten sie ein Projekt zur Prävention des Plötzlichen Kindstods. Es hatte mehrere Säulen: Eltern erhielten an allen relevanten Stellen, also beim Kinderarzt, in der Geburtsklinik, in Kitas und anderen Einrichtungen Informationen dazu, wie sie den Plötzlichen Kindstod verhindern können. Da ein wichtiger Faktor ist, dass Kinder im ersten Lebensjahr auf dem Rücken im Schlafsack schlafen, organisierten die Ärzte, dass Eltern in Hamm Tausende Schlafsäcke geschenkt bekamen: Dazu sammelten wir Spenden, um die Schlafsäcke nähen lassen zu können, suchten und fanden Nähereien im Rahmen von Jugendhilfeprojekten, holten Stoffe und Schlafsäcke ab, verteilten sie. Als Drittes befragten wir die Eltern dazu, ob sie die Faktoren kannten, die zum Plötzlichen Kindstod führen können.

Das Projekt lief über sechs Jahre, von 2011 bis 2017. In diesem Zeitraum ist es uns gelungen, nahezu alle Eltern in Hamm über den Plötzlichen Kindstod aufzuklären, das haben die Fragebögen gezeigt. Zudem gab es in dem Zeitraum nach Angaben der Gesundheitsbehörden keinen einzigen Fall in Hamm.

„Das Schlafsackprojekt“ ist inzwischen in Hamm gut bekannt und hat dazu geführt, dass viele Eltern und Großeltern sowie viele Menschen, die kleine Säuglinge betreuen die Risikofaktoren für den Plötzlichen Säuglingstod kennen.

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